Gemeinsame Pressemitteilung in dem vorläufigen Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen der Klinikum Peine gGmbH
(Amtsgericht Celle, 34 IN 20/20)
Peine / Bremen, den 09. April 2020:
Am Mittwoch, 8. April 2020, hat eine Sitzung des vorläufigen Gläubigerausschusses des insolventen Klinikums Peine stattgefunden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Treffen online, ohne physische Teilnahme durchgeführt. Die neue Geschäftsführung des Klinikums Peine und das Eigenverwaltungsteam um die Rechtsanwälte Dr. Frank Kreuznacht und Thore Voß aus der Kanzlei BBORS Kreuznacht lieferten dabei einen Überblick über den aktuellen Status Quo im Krankenhaus. Gleichzeitig wurden in Abstimmung mit dem vorläufigen Sachwalter des Klinikums, Rechtsanwalt Dr. Malte Köster, mögliche Handlungsoptionen im laufenden Investorenprozess besprochen.
Die Klinikum Peine gGmbH hatte im März 2020 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Die Geschäftsführung des Krankenhauses wird seitdem von den Sanierungsexperten der Kanzlei BBORS Kreuznacht unterstützt. Zudem war Dr. Malte Köster, im Zuge der Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung durch das zuständige Amtsgericht Celle, zum vorläufigen Sachwalter der Klinikum Peine gGmbH bestellt worden.
Dr. Stephan Puke, operativer Geschäftsführer des Klinikums Peine:
„Ich bedanke mich beim gesamten Team in Peine für die freundliche Aufnahme und die tatkräftige Unterstützung in den ersten Tagen. Mit einem Großteil der Belegschaft habe ich bereits Gespräche geführt. Ich hoffe, in den nächsten Wochen alle, die hier im Krankenhaus arbeiten, kennenzulernen und einige persönliche Worte zu wechseln. Gemeinsam mit den Sanierungsexperten von BBORS Kreuznacht, die uns mit ihrem Fachwissen zur Seite stehen, arbeiten wir daran, die Versorgung der Patienten im Krankenhaus zu gewährleisten. Gleichzeitig schaffen wir Transparenz und versuchen, offene Fragen so weit wie möglich zu klären. Dort, wo Strukturen fehlen, schaffen wir neue. Mein ganz besonderer Dank gilt dem Betriebsrat für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das, was wir in den letzten Tagen zusammen erreicht haben, macht Mut für die anstehenden Aufgaben.“
Dr. Malte Köster als vorläufiger Sachverwalter:
„Kurz vor Ostern lässt sich festhalten, dass der Versorgungsbetrieb im Klinikum in der Eigenverwaltung stabilisiert ist. Das ist eine positive Nachricht für alle, die im Krankenhaus arbeiten. Das Krankenhausteam leistet nach wie vor Beindruckendes in einer schwierigen Situation. Unsere Aufgabe im Insolvenzverfahren besteht nun weiter vor allem darin, dem Krankenhausteam den Rücken freizughalten. Parallel führen wir mit allen Beteiligten auf kommunaler Ebene, auf Kreisebene und auf Landesebene, auch über Parteigrenzen hinweg, sehr konstruktive Gespräche. Diese Gespräche sind in einigen Bereichen schon weit fortgeschritten. Der Investorenprozess wurde wie angekündigt als geordneter Prozess neu aufgesetzt und erste Rückmeldungen liegen bereits vor. Zudem haben wir die verschiedenen Signale, dass an Finanzierungsmodellen gearbeitet wird, um den Bestand des Krankenhauses mit Blick auf die Gesundheit im Landkreis Peine abzusichern, zur Kenntnis genommen. Der Investorenprozess ist ergebnisoffen angelegt und die Bandbreite möglicher Finanzierungsmodelle reicht von einer Rekommunalisierung bis hin zu Public-Private-Partnerships. Ein wesentlicher Bestandteil wird dabei immer sein, die Arbeitsplätze im Klinikum Peine abzusichern. Klar ist: Je schneller wir zu einer Lösung kommen, desto besser. Nichtsdestotrotz bleibt Sorgfalt wichtig, damit die Lösung langfristig tragfähig ist. Darauf achten wir.“
Diese Pressemitteillung wurde auf folgendem Online-Angebot veröffentlicht:
JUVE (juve.de), 27.03.2020:
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