Insolvenzverwalter: Gespräche mit Interessenten scheiterten an Investitionen

Westfälische Nachrichten, 01.07.2017

Das Restaurant soll fortgeführt werden.

Haus Münsterland bleibt ab heute geschlossen. Foto: spe

 

Münster-Handorf - Am Ende fehlte ein neuer Betreiber. Trotz Rettungsbemühungen ist das Haus Münsterland als Gaststätte und Versammlungsraum ab dem 1. Juli geschlossen. Damit geht Handorf nicht nur ein Veranstaltungsort verloren – auch werden die verbliebenen acht Mitarbeiter arbeitslos.

Von Klaus Möllers

Die Betreibergesellschaft „Infa Münster GmbH“ hatte ihnen vorsichtshalber zum 30. Juni gekündigt, sollte der Betrieb nicht fortgeführt werden können.

„Wir haben mit unterschiedlichen Investoren gesprochen, die das Projekt weiter betreiben wollten“, erklärte Insolvenzverwalter Dr. Frank Kreuznacht am Freitag. „Meiner Einschätzung nach sind die Gespräche daran gescheitert, dass das Investitionsvolumen für das Gebäude zu hoch ist.“ Deshalb hätten sich Interessenten offenbar wieder zurückgezogen. Der Jurist nannte Sanierungs- und Renovierungsbedarf, bei dem die Kosten in Euro „weit in die Hunderttausende“ gehen könnten.

Reduzierte Erbpacht sei möglich

Die Gesellschaft „Infa“, die integrative Arbeitsprojekte entwickelt und durchführt, ist Eigentümerin des Gebäudes und erbbauberechtigt. Eigentümerin des Grundstücks ist die Pfarrgemeinde St. Petronilla. „Die Gemeinde hat signalisiert, bei Weiterbetrieb eines integrativen Unternehmens zur Förderung von Arbeitnehmern mit Einschränkungen durchaus eine reduzierte Erbpacht zu ermöglichen“, legte Kreuznacht dar. Doch solch ein Unternehmen fehlt.

Es hätten sich vier Firmen aus dem Bereich Gastronomie/Hotellerie vorgestellt, davon zwei aus Münster sowie zwei integrativ arbeitende Betriebe. Letztlich habe niemand zugegriffen. „Die weitere Nutzung der Immobilie ist ungewiss“, sagte der Insolvenzverwalter.

Zwölf Mitarbeiter sollen übernommen werden

Eine Lösung indes sei für „Infa“ selbst entwickelt worden: Mit dem 1. Juli werde der Geschäftsbereich Dienstleistungen und Arbeitnehmerüberlassung in der neu gegründeten „Sauberwerk GmbH“ aufgehen, die von der Infa-Gesellschafterin, dem Verein „Lernen fördern“, gegründet worden sei. Die zwölf Mitarbeiter würden dorthin übernommen.

 

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